Protokoll der Vollversammlung des Stadtjugendring Oldenburg e. V. am 14.11.2016, Beginn 18:09, Ende 20:57 Uhr

Protokoll der Vollversammlung des Stadtjugendring Oldenburg e. V.

am 14.11.2016, Beginn 18:09, Ende 20:57 Uhr

Neben einer ausreichenden Anzahl stimmberechtigter Mitglieder waren viele Gäste anwesend, darunter Dr. Lammerding, der die Mitglieder über den Stand zum Haus der Jugend informiert.

Die Reihenfolge der Tagesordnungspunkte wurde auf Wunsch von Dr. Lammerding und mit Zustimmung der Anwesenden geändert. „Haus der Jugend“ war so das erste Thema nach der Begrüßung.

Dr. Lammerding führte in das Thema ein und berichtete:
Die Stadt Oldenburg ist Eigentümerin von dem Grundstück und von den Gebäuden Alexanderstr. 65 und von-Finckh-Str. 1 und 3. An den Gebäuden sind perspektivisch energetische Sanierungen erforderlich, die mit Blick auf den Zustand der Gebäude nicht mehr sinnvoll erscheinen. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, das Grundstück im Rahmen des städtebaulichen Entwicklung perspektivisch anders zu nutzen.

Die oben genannten Gebäude werden aktuell vom Fachdienst Jugend und Gemeinwesenarbeit, den Jugendverbänden, der Volkshochschule und der Jugendherberge genutzt. Die Jugendherberge wird mit der GSG in der Nähe des Hauptbahnhofes neu bauen.

Die Verwaltung ist daher auf der Suche nach räumlichen Perspektiven für die anderen Nutzer.

Für den Stadtjugendring und seine Verbände soll es weiterhin ein Haus der Jugend geben. Hier sollen weiterhin Seminare und Veranstaltungen stattfinden, es soll als Treffpunkt für junge Menschen dienen und sie in ihrer Entwicklung unterstützen, hier soll Jugendverbandsarbeit und Jugendbeteiligung gefördert werden. Dr. Lammerding wünscht sich ein Votum der Verbände zu der mit dem Vorstand ausgehandelten Fläche von 550 qm Nutzfläche.

Simon Kurka empfand es sehr begrüßenswert, dass Dr. Lammerding vor der Pressemitteilung über den Umzug der Jugendherberge auf den SJR zugekommen ist. Die Stimmung nach dem Gespräch war sehr gut. Kurzfristig wurden die Verbände zu einem Treffen eingeladen, auf dem der Bedarf gemeinsam ermittelt wurde. Die Anwesenden des Treffens schrieben auf grüne Karten Wünsche, auf gelbe den Bedarf und auf rote Karten Bedenken, die keinesfalls Realität werden sollten.

In diesem ersten Gespräch war dem SJR nicht bekannt, dass die Verwaltung vor diesem ersten Gespräch ohne Wissen und ohne Beteiligung des SJR einen Bedarf von 440 qm ermittelt hatte. Im nächsten Gespräch prallten die visionären („wünsch-dir-was“) Vorstellungen von einem Haus der Jugend mit insgesamt 3000 qm für die Verbände auf einen Bruchteil dieser Fläche, den die Verwaltung als Bedarf ansah. Bei weiteren Recherchen des SJR irritierten unter anderem alte Pläne, aus denen deutlich wird, dass die Verbände über die Jahre immer weiter in ihren räumlichen Möglichkeiten reduziert worden sind. Etliche Räume, zu denen die Verbände keinerlei Zutritt mehr haben, standen ihnen offensichtlich früher allein zur Verfügung. Zuletzt wurde dem Fachdienst ein sehr großer Raum für das Kinder- und Jugendbüro für zwei Jahre überlassen. Er wurde weder zurückübertragen noch in den Berechnungen für das neue Haus der Jugend für die Verbände berücksichtigt.

Mehrere Verbände, haben seit langem ihren Raumbedarf angemeldet und warten darauf, einen Raum im Haus der Jugend für ihre Verbandsarbeit nutzen zu können. Das ist in den aktuellen Planungen überhaupt nicht berücksichtigt. Die Planungen für eine weitere Reduzierung der Flächen für die Jugendverbände wird von den Anwesenden sehr bedauert.

Bei dem oben erwähnten zweiten Gespräch war auch ein Mitarbeiter des Bauinvestitionscontrollings zugegen. Dr. Lammerding erläuterte, dass ohne eine Prüfung durch das Bauinvestitionscontrolling kein Vorhaben mit Kosten über 250.000 € genehmigt wird. Am Tag nach diesem Gespräch hat der Mitarbeiter des Bauinvestitionscontrollings zusammen mit dem Vorstand des SJR bei einer Bestandsaufnahme eine vom SJR genutzte Fläche von 865,81 qm errechnet. Auch ohne jegliche Lagerflächen beträgt die aktuell aktiv genutzte Fläche 619 qm.

Dr. Lammerding verwies darauf, dass die aktuellen Flächen nicht zugrunde gelegt werden können, da sie nicht optimiert für Jugendverbandsarbeit gebaut und gestaltet sind. Lagerflächen können voraussichtlich zusätzlich zu den anvisierten künftigen Nutz- und Lagerflächen zur Verfügung gestellt werden. Sie werden allerdings nicht in unmittelbarer Nähe des Haus der Jugend liegen, sondern vielleicht auf dem Fliegerhorst oder in Schulgebäuden. Wenn der SJR bei einer Forderung von 3000 qm bleibt, wäre sein Vorschlag hinfällig. Er gehe davon aus, dass ein Kompromiss in Arbeit ist, der darauf abzielt, fachlich vernünftig, ressourcenmäßig passend und von Seiten der Verwaltung und der Politik vertretbar zu sein.

Auch wenn der Vorschlag alternativlos scheint, ist es sehr ernüchternd, dass die Jugendverbandsarbeit nicht einmal ⅙ ihres Wunsches realisieren kann. Es wird darum gebeten, Alternativen unbedingt zu prüfen, ggfs. auch die Sanierung und weitere Nutzung des aktuellen Gebäudes. Einige Anwesende sind zuversichtlich, dass der SJR auch in dem geplanten Gebäude gute Jugendverbandsarbeit leisten kann. Die Flächen müssen dafür bestmöglich gestaltet werden. Nutzungspläne für die Räume werden erforderlich, dass ist anstrengend und muss organisiert werden. Es sollte in der Politik unbedingt für zusätzliche 100 qm geworben werden.

Herr Ingo Krüger warf ein, dass der Vorschlag von Dr. Lammerding vorsieht, ein Haus der Jugend zu erhalten. Die Alternative könnte kein Haus der Jugend sein. Simon Kurka entgegnete, dass das schwarzmalerisch ist und der Rat sich mehrheitlich nicht für eine Lösung ohne Haus der Jugend entscheiden wird.

Abschließend formuliert Dr. Lammerding seinen Anspruch, der gleichzeitig eine Vision ist und die er mit der Situation in Hannover vergleicht: Alle Nutzer des Hauses der Jugend haben eine gemeinsame Fläche, die sie einvernehmlich optimal nutzen.

Die Verbände treffen sich am 05.12.2016 um 18 Uhr erneut, um ein Votum für oder wider den Vorschlag von Dr. Lammerding zum Haus der Jugend zu erarbeiten.

Das Gespräch zum Haus der Jugend endete um 19:20 Uhr.

Kassen- und Tätigkeitsbericht 2015/2016

Der Tätigkeitsbericht wurde diesmal von Aktiven aus verschiedenen Verbänden erstellt und vorgetragen. Der Tätigkeitsbericht wird dem Protokoll angehängt.

Ergänzung zum Tätigkeitsbericht

Samuel Pelz berichtete, dass er bei Auflösung einer Flüchtlingsunterkunft einen Kicker bekommen konnte. Ersatzteile werden in Kürze bestellt und nach Reparatur steht der Kicker den Verbänden zur Verfügung.
Zum Punkt AG § 78 SGB VIII baten Samuel Pelz und Michael Meine um Beteiligung in der Unterarbeitsgruppe zum Thema Schule.
Zum Thema Schlüsselkasten berichtete Wolfgang Schorn, dass die Außentüren weiterhin oft sehr früh abgeschlossen werden und es dringend einer Lösung bedarf.

Moritz Morawietz stellte den Kassenbericht vor.

Bericht der Kassenprüfer/-in

Ans Protokoll angehängt sind Berichte der beiden Kassenprüfer. Wilfried Leich erläuterte seine Prüfung in der Sitzung.

Entlastung des Vorstandes

Der Vorstand wird einstimmig entlastet.

Mitgliedsanträge

Der Antrag auf Mitgliedschaft des Oldenburg Model United Nations e. V. (OLMUN) wurde mit 13 Ja-Stimmen und einer Enthaltung angenommen. Frederik Peters stellte den Verein vor.

Der Verein organisiert einmal jährlich die OLMUN, einer Simulation der UN, die jeweils von Dienstag bis Freitag in Oldenburg stattfindet. Junge Menschen zwischen ca. 15 und 23 Jahren sind beteiligt, davon ca. 600 als Teilnehmer/-innen aus aller Welt und weitere ca. 200 im Bereich der Organisation. Der fünf-köpfige Vorstand wechselt jährlich und trifft sich zwei bis drei Mal monatlich. Der Inner-Circle trifft sich einmal monatlich. Ca. 50 junge Menschen sind im Verein durchgängig aktiv.

(Michael Meine von den Falken verließ die Versammlung um 20:26 Uhr)

Der Antrag auf Mitgliedschaft des Vereins Freifunk Nordwest e. V. wurde mit 13 Ja-Stimmen und einer Enthaltung angenommen. Jan-Tarek Butt stellte den Verein vor.

Der Verein setzt sich für Bildung und Zugang zu Wissen durch kostenlose Nutzung des Internets ein. Gleichzeitig geben die überwiegend jungen Menschen ihr technisches Wissen weiter und binden Interessierte in die weitere Entwicklung des Freifunks ein. Freifunk-Initiativen gibt es in ganz Deutschland. Der hiesige Verein war zunächst allein in Oldenburg tätig und hat sich inzwischen zu einer der größten Initiativen entwickelt und engagiert sich im Nordwesten.

(Jan-Tarek Butt vom Freifunk Nordwest e. V. verließ die Versammlung um 20:35 Uhr)

Der Antrag auf Mitgliedschaft des Vereins Kreativität trifft Technik e. V. (KtT) wurde mit 13 Ja-Stimmen und einer Enthaltung angenommen. Jan Janßen stellte den Verein vor.

Der Verein bietet allen Interessierten KnowHow, Geräte (u. a. CNC-Fräse, 3D-Drucker), Material und Räumlichkeiten. Das Angebot wird überwiegend von jungen Menschen angenommen, das Kernalter liegt zwischen 20 und 25 Jahren. Kinder (unter 14 Jahren) dürfen sich im Normalbetrieb nur in Begleitung Erwachsener in den Räumen aufhalten, da die Nutzung der Geräte einer Umsicht bedürfen, die bei Kindern nicht erwartet werden kann. Im Rahmen des Ferienpasses und der Einführungswoche für Studienanfänger werden regelmäßig Veranstaltungen angeboten. Der KtT hat im Post-Gebäude am Hauptbahnhof eine Fläche von 600 qm zur Verfügung, die Miete wird vorrangig durch Mitgliedsbeiträge gesichert. Die Mitgliedsbeiträge betragen ermäßigt 10 €, für Vollzahler 25 € pro Monat. Es sind ausdrücklich auch Nicht-Mitglieder willkommen. Öffnungszeiten sind i. d. R. werktags von 19 bis 24 Uhr und am Wochenende von 16 bis 24 Uhr.

Wahlen

Simon Kurka wurde erneut als Vorsitzender vorgeschlagen, weitere Kandidaten gab es nicht, Simon nahm die einstimmige Wahl an.
Tammo Strack wurde erneut als 1. Stellvertreter vorgeschlagen, weitere Kandidaten gab es nicht, Tammo nahm die einstimmige Wahl an.
Für den 2. und 3. Stellvertreter stellt sich niemand zur Wahl.
Frederik Peters wurde als Kassenwart vorgeschlagen, weitere Kandidaten gab es nicht, Frederik nahm die einstimmige Wahl an.
Meinert Leinigen bot sich als Kassenprüfer an, er wurde einstimmig gewählt.
Olaf Johanning bot sich als Kassenprüfer an, er wurde einstimmig gewählt.

Anträge der Mitglieder

Anträge lagen nicht vor.

Sonstiges

Dienstagstreffen

Frederik Peters berichtete vom Dienstagstreffen im Haus der Jugend. Alle sind herzlich eingeladen! Es gibt immer etwas zu tun und meistens wird gemeinsam gekocht und gegessen.

Inklusivität

Ulrich Hartig wünscht sich eine Bestandsaufnahme unter Beteiligung von Betroffenen darüber, wie Inklusiv wir mit Blick z. B. auf Migrant/-innen sind.

Jugendteam Oldenburg (ehemals Kyffhäuser)

Wilfried Leich berichtete von den Problemen der ehemaligen Kyffhäuser Jugend. Die Gruppe wurde vom Altverband ausgeschlossen, nachdem sie darauf bestand, die Beiträge ausschließlich selbst zu verwalten. Die Gruppe hat sich daher als „Jugendteam Oldenburg“ an den Sportgemeinschaft Kameraden Verband e.V. angeschlossen, der sich ebenfalls nach Problemen aus den Kyffhäusern gegründet hat. Hintergrund: Das Jugendteam Oldenburg hatte einen Antrag auf Mitgliedschaft im SJR eingereicht, der nicht den Anforderungen genügte. Lars Meiritz und Wilfried Leich waren aufgefordert worden, den Antrag entsprechend den Anforderungen für die VV erneut einzureichen. Ggfs. wird der Antrag in der nächsten VV eingebracht.

Haltung des Vorstands zum neuen Haus der Jugend

Der von Simon Kurka vertretene Verein (Event e. V.) profitiert aktuell kaum von den räumlichen Möglichkeiten im Haus der Jugend und könnte den Verlust als einzelner Verein verkraften. Simon will sich mit seinem Kurs hinsichtlich des neuen Haus der Jugend für die Jugendverbandsarbeit in Oldenburg insgesamt einsetzen. Wenn eine Änderung des bislang eher harten Kurses gegenüber der Verwaltung gewünscht ist, bittet er unbedingt um Nachricht.

Agenda 2030 - Fairtrade

Ulrich Hartig wies auf die vom Rat beschlossene Agenda 2030 zur Nachhaltigkeit hin und wünscht sich Veranstaltungen insbesondere zum fairen Handel. Simon Kurka begrüßte das Vorhaben und wies darauf hin, dass im Shop (siehe Tätigkeitsbericht) u. a. Fairtrade-Schokolade angeboten wird um auf diese Weise auf das Thema aufmerksam zu machen.

Lukrativität des HdJ-Grundstücks

Herbert Martens wünschte sich eine weitere Diskussion um die Lukrativität des HdJ-Grundstücks und der aus einem Verkauf resultierenden Steuereinnahmen. Wenn hier entsprechend Gewerbe angesiedelt wird, profitiert die Stadt langfristig und könnte ggfs. mehr ins neue Haus der Jugend investieren.

Danke an den Vorstand

Verschiedene Teilnehmer/innen bedankten sich beim Vorstand u. a. dafür, einen „vergreisten Geist“ neu zu ordnen.

(Daniel Kregel von der Sportjugend verließ die Versammlung um 20:51 Uhr)

Die Sitzung wurde um 20:57 Uhr mit der Option eines anschließenden gemütlichen Beisammenseins geschlossen.

gez. Brigitte Kurka (Protokoll)

gez. Simon Kurka (Sitzungsleitung)